RW - BUCHEN
Hilfen und Lernprogramme für Buchführung und Kostenrechnung |
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Grundbegriffe der
Kostenrechung (KLR)
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Themenübersicht:
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Definition der Kostenrechnung
Die Kosten- und Leistungsrechnung (kurz: KLR) beschäftigt sich mit
den Kosten und Leistungen, die in direktem Zusammenhang mit der
innerbetrieblichen Leistungserstellung stehen. Sie bildet das
Gegenstück zur Finanzbuchhaltung im betrieblichen Rechnungswesen
- also das interne Rechnungswesen. Alternativ wird dir KLR auch als
Kosten- und Erlösrechnung oder Betriebsergebnisrechnung bezeichnet.
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Aufgaben der Kostenrechnung
- Erfassung aller Kosten
- Kostenkalkulationen
- Bewertungen von Kostenträgern
- Kontrolle der Wirtschaftlichkeit (Soll-Ist-Vergleich)
- Informationsbereitstellung für betriebliche Entscheidungen

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Prinzipien der KLR
- Verursachungsprinzip: Die Kosten, die der jeweilige Kostenträger
verursacht hat, werden auf dem Kostenträger verrechnet.
Proportionalitätsprinzip: Es dient vor allem der Verteilung der
Gemeinkosten, die hiernach proportional zu eine festgelegten
Bezugsgröße sind, auf die Kostenstellen zu verteilen sind.
- Durchschnittskostenprinzip: Es werden auch fixe Gemeinkosten z.B.
mittels Division (nach Schlüsseln) auf die Kostenträger verrechnet.
- Tragfähigkeitsprinzip: Die Kosten werden nach dem Grad der
Tragfähigkeit der Produkte verteilt (z.B. nach deren Preis).
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Definition Abgrenzungsrechnung
Die Geschäftsbuchführung ermittelt auf Grund der gesetzlichen Buch-
führungsvorschriften einen Gewinn. Die Kosten- und Leistungsrechnung
(Betriebsbuchführung) betrachtet jedoch nicht alle Aufwendungen und
Erträge, sondern untersucht nur die betriebsbedingten Aufwendungen
(= Kosten) und die betriebsbedingten Erträge (= Leistungen),
also somit keine neutralen Aufwendungen un Erträge.
Deshalb ist eine Abgrenzung der Kosten notwendig, die nicht oder nicht in
ihrer Höhe aus der G+V-Rechnung in die KLR einfließen.
Darüber hinaus kommen gegebenenfalls noch Kosten hinzu, die in der
G+V-Rechnung nicht enthalten waren.
Finanzbuchhaltung |
→ Abgrenzungsrechnug |
Kosten-/Leistungsrechnung |
- Ermittlung der
Aufwendungen
und Erträge des
Unternehmens
nach dem
Handelsrecht
und Steuerrecht
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- Herausfiltern der
neutralen Aufwen-
dungen und Erträge
- Tatsächlichen
Wertansatz der Kos-
ten und Leistungen
- ggf. Zusatzkosten
hinzufügen
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- Ermittlung der
Selbstkosten
(der einzelnen
Produkte)
- Ermittlung des
Betriebs-
ergebnisses
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Abgrenzungsrechnung
Die Abgrenzungsrechnung beinhaltet das "Filtern" der Kosten und
Leistungen auf der Basis der Gewinn- und Verlustrechnung.
Die Abgrenzungsrechnung stellt die Vorstufe zur Kosten- und
Leistungsrechnung dar.
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Die Geschäftsbuchführung erfasst alle Aufwendungen und
Erträge des Unternehmens.
-
In der Betriebsbuchführung (Kosten- und Leistungsrechnung)
werden nur die betriebsbedingten Erträge (Leistungen) und
Aufwendungen (Kosten) berücksichtigt.
-
Daher müssen die Kosten und Leistungen eines Unternehmens
erst von den Aufwendungen und Erträgen der
Geschäftsbuchführung herausgefiltert (abgegrenzt) werden.
Genau dies passiert in der Abgrenzungsrechnung.
Neutrale Aufwendungen und Erträge
Neutral sind Aufwendungen und Erträge dann, wenn sie nicht betriebs-
bedingt sind oder aus einem anderen Abrechnungszeitraum sind.
Neutrale Aufwendungen und Erträge werden unterteilt in:
-
betriebsfremd: Die Erfolgsposition der Geschäftsbuchfüh-
rung hat nichts mit dem eigentlichen Betriebszweck zu tun
(z.B. Mieterträge, Zinserträge, Verluste aus dem Verkauf
von Anlagegegenständen)
-
periodenfremd: Der Aufwand bzw. Ertrag der Geschäftsbuch-
führung bezieht sich nicht auf den Abrechnungszeitraum
(z.B. Steuernachzahlungen)
-
untypisch: Dieser Posten der G+V-Rechnung fällt nur
unregelmäßig an oder ist außergewöhnlich hoch (z.B. durch
außerordentliche Aufwendungen wegen eines Feuers).
Grundkosten, Anderskosten und Zusatzkosten
Nach dem die neutralen Aufwendungen und Erträge abgegrenzt
wurden, werden die einzelnen Kostenpositionen näher untersucht.
Hierbei unterscheidet man Grundkosten, Zusatzkosten und
Anderskosten.
Aufwendungen gemäß Geschäftsbuchführung |
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betriebsfremde, periodenfremde, untypische Aufwendungen = neutrale Aufwendungen = Nicht-Kosten |
betriebsbedingte Aufwendungen |
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aufwandsgleiche Kosten = Grundkosten (Zweckaufwand) |
aufwandsungleiche Kosten = Anderskosten |
Zusatzkosten |
kalkulatorische Kosten |
Kosten im Sinne der Kosten- und Leistungsrechnung |
Grundkosten
Die Grundkosten nennt man auch aufwandsgleiche Kosten oder
Zweckaufwand. Diese Grundkosten erscheinen mit den gleichen
Beträgen in der Gewinn- und Verlustrechnung.
Zu den Grundkosten rechnet man beispielsweise die Materialkosten,
Mietaufwendungen und die Aufwendungen für Kommunikation.
Anderskosten - Kalkulatorische Kosten
Die Anderskosten werden auch aufwandsungleiche Kosten genannt.
Da sie anders bewertet werden als in der Geschäftsbuchführung, zählen
sie zu den so genannten kalkulatorischen Kosten.
Zu den Anderskosten zählen unter anderem die kalkulatorischen
Abschreibungen, die kalkulatorischen Zinsen, die kalkulatorischen
Wagnisse und die periodengerechten Personalkosten.
Kalkulatorische Abschreibungen
Bilanzmäßige Abschreibung
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Abschreibung in der KLR
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- Abschreibung auf alle
Anlagegüter, die zum Betriebsvermögen
gehören
- nach Steuerrecht
degressiv oder linear
- Abschreibungen auf die
Anschaffungs- oder
Herstellkosten
- nach steuerrechtlich
festgelegter
Nutzungsdauer
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- Abschreibung nur auf betriebs-
notwendige Anlagegüter
- nur lineare Abschreibung
wegen des Prinzips der
Stetigkeit des Kostenansatzes
- Abschreibung auf Wieder-
beschaffungskosten wegen
Substanzerhaltungsprinzip
- nach tatsächlicher (erwarteter)
Nutzungsdauer
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Kalkulatorische Zinsen
Zinsen, die auf das Fremdkapital des Unternehmens fallen, zählen
ebenfalls zu den Anderskosten.
Kalkulatorische Wagnisse
Betriebsbedingte Wagnisse wie Beständewagnisse (Diebstahl, Schwund...),
Anlagewagnis (Brand, Explosion...), Gewährleistungswagnis (Verlust durch
Garantieübernahme), Vertriebswagnis (Forderungsausfälle, Währungs-
verluste...) müssen in die KLR einbezogen werden. Die tatsächlich in
schwankender Höhe und in unregelmäßigen Zeitabständen eingetretenen
Wagnisverluste werden in der Geschäftsbuchführung erfasst.
In der KLR werden hingegen für kalkulatorische Wagnisse
Durchschnittswerte angesetzt.
Zusatzkosten
Die Zusatzkosten zählen ebenfalls zu den kalkulatorischen Kosten.
Zusatzkosten werden in der KLR berücksichtigt. Ihnen steht keine
Aufwandsbuchung der Geschäftsbuchführung gegenüber.
Kalkulatorische Zinsen
Kalkulatorische Zinsen auf das Eigenkapital zählen zu den Zusatzkosten.
Kalkulatorischer Unternehmerlohn
Bei Kapitalgesellschaften erhalten die Vorstandsmitglieder von Aktien-
gesellschaften bzw. die Geschäftsführer von GmbHs für ihre leitende
Tätigkeit Gehälter, die in die KLR eingehen. Unternehmer, die in
Einzelunternehmungen oder Personengesellschaften leitend tätig
sind, erhalten aus steuerrechtlichen Gründen keine Gehälter. Ihre
Lebensführungskosten decken sie durch Privatentnahmen. Ihre
planende und leitende Arbeitsleistung wird daher als kalkulatorische
Zusatzkosten in die KLR einbezogen.
Durch die unterschiedlichen Ansätze in der gesetzlichen Geschäftsbuch-
führung und in der Kosten- und Leistungs-rechnung werden die
beiden
Systeme als unterschiedliche Rechnungskreise im Unternehmen gebucht.
Im so genannten Rechnungskreis I werden die Buchungen der Geschäfts-
buchführung vorgenommen. Der Rechnungskreis II hilft bei der Ermittlung
der Kosten und Leistungen. Zur besseren Darstellung der beiden Rech-
nungskreise wird häufig eine so genannte Ergebnistabelle genutzt.
Beispiel Abgrenzungsrechnung:

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Hauptteile der KLR
-
Kostenartenrechnung: Welche Arten von Kosten fallen im
Unternehmen an?
-
Kostenstellenrechnung: Wo werden die unterschiedlichen
Kosten verursacht?
-
Kostenträgerrechnung: Für welche Produkte und Leistungen
fallen die Kosten an?
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Die Kostenarten
- nach den verbrauchten Produktionsfaktoren (Materialkosten,
Personalkosten, Kapitalkosten, Raumkosten etc.)
- nach der Betriebsfunktion (Beschaffungskosten, Fertigungs-
bzw. Herstellungskosten, Vertriebskosten, Verwaltungskosten)
- nach der Art der Kostenerfassung (Pagatorische Kosten,
Kalkulatorische Kosten, Zusatzkosten, Anderskosten)
- nach der Herkunft der Kosten (Primärkosten für Fremdleistungen,
Sekundärkosten für Eigenleistungen)
- nach der Zurechenbarkeit (Einzelkosten, Gemeinkosten)
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Die Kostenstellen
Eine Kostenstelle ist ein rechnungstechnisch abgegrenzter betrieblicher
Teilbereich, in dem Kosten entstehen und dem Kosten zugeordnet werden
können. Kriterien zur Bildung von Kostenstellen sind:
- organisatorisch selbständiger Verantwortungsbereich
- räumliche Nähe
- administrativ akzeptabler Aufwand
Man unterscheidet zwischen Hauptkostenstellen und Nebenkostenstellen.
Nebenkostenstellen sind: Allgemeine Kostenstelle und Hilfskostenstellen.
Hauptkostenstelle: Kostenstellen, die unmittelbar an Produktion und
Verkauf der hergestellten Leistungenbeteiligt sind (z.B. Einkauf, Material-
annahme, Vorfertigung, Hauptfertigung, Verkauf, Verpackung und Versand).
Gängige Hauptkostenstellen sind:
- Materialbereich: Beschaffung, Disposition, Lagerhaltung
- Fertigungsbereich: Produktion / Montage, Qualitätssicherung,
Arbeitsvorbereitung, Forschung und Entwicklung
- Verwaltungsbereich: Geschäftsführung, Buchhaltung, Finanzwesen,
Controlling, Personalwesen
- Vertriebsbereich: (Vertriebsabteilungen, Vertreter, Werbung)
Nebenkostenstellen: Kostenstellen, die nur an der Herstellung von
Nebenprodukten beteiligt sind (z.B. wegen der Abfallverwertung.)
Hilfskostenstellen: Kostenstellen, die nur mittelbar an Produktion und Verkauf
der hergestellten Produkte beteiligt sind (z.B. Werkskantine, Fuhrpark oder die
unternehmenseigene Instandhaltungs- und Reparaturabteilung).
Allgemeine Kostenstelle: Die Allgemeine Kostenstelle hat eine Sonderrolle
und zählt nicht zu den Hauptkostenstellen. Ihre Leistungen können von allen
Kostenstellen in Anspruch genommen werden (z.B. Energieversorgung,
Sanitätsraum).
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Die Kostenträger
Unter Kostenträgern versteht man in der KLR alle hergestelltenProdukte
(Leistungen) eines Unternehmens.
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Kalkulationsverfahren
Die Divisionskalkulation - bei Massenfertigung
Diese ist ein einfaches Kalkulationsverfahren bei der Massenfertigung, wobei die
Gesamtkosten einer Periode auf die Anzahl der Leistungseinheiten, die in dieser
Periode hergestellt wurden, verteilt werden. Hierbei werden die Gesamtkosten der
Periode durch die Zahl der produzierten Leistungseinheiten dividiert. Dadurch
erhält man die Stückkosten eines Produkts:
Stückselbstkosten = Gesamtkosten pro Periode : Prouktionsstückzahl.
Die Äquivalenzziffernkalkulation - bei Sortenfertigung (für ähnliche Produkte)
Bei Sortenfertigung benötigt man Verhältniszahlen, die eine Relation zwischen den
Kosten für die Erstellung verschiedener Produkte repräsentieren. Diese heißen
Aquivalenzziffern. Durch Äquivalenzziffern können Verhältnisse etwa zwischen
Kostenwerten, Preisen, Mengen oder ähnlichen Daten dargestellt werden.
Äquivalenzziffern sind insbesonders bedeutsam bei Kalkulationsverfahren ohne
Einzelkosten, etwa im Dienstleistungsgewerbe und stellen die Grundlage der
Verteilungsrechnung.
Selbstkosten bei Faktor 1 = Selbstkosten : Umrechnungszahl
Die Zuschlagskalkulation
Die Zuschlagskalkulation wird bei der Einzel- und Serienfertigung unterschied-
licher Erzeugnisse angewendet. Sie eignet sich aber auch für Handels- und
Dienstleistungsbetriebe. Die Zuschlagskalkulation beruht auf die Trennung der
Kosten in Einzel- und Gemeinkosten. Die Einzelkosten werden den Kosten-
trägern nach dem Verursachungsprinzip zugeordnet.
Die Gemeinkosten werden den Kostenträgern indirekt nach dem Durchschnitts-
prinzip mit Zuschlagssätzen zugerechnet. Die Zuschlagskalkulation schlägt
die Gemeinkosten mit Hilfe der zuvor im Betriebsabrechnungsbogen (BAB)
ermittelten Zuschlagssätze auf die Einzelkosten auf.
Die Handelskalkulation
Die Handelskalkulation ist eine im Groß- und Einzelhandel genutzte Möglichkeit,
um die Preisgestaltung und Untergrenzen für Produkte oder für Dienstleistungen
zu ermitteln. Das Handelskalkulationsschema kann zur Vorwärts-, Rückwärts oder
auch zur Differenzkalkulation verwendet werden, um z.B. Handlungskosten oder
Gewinn rechnerisch zu ermitteln.
Schema Handelskalkulation:
Listeneinkaufspreis (netto)
- Lieferantenrabatt (%)
= Zieleinkaufspreis
- Lieferantenskonto (%)
= Bareinkaufspreis
+ Bezugskosten
= Bezugs-/Einstandspreis
+ Handlungskosten (%)
= Sebstkosten
+ Gewinn (%)
= Barverkaufspreis
+ Kundenskonto (%)
+ Vertreterprovision (%)
= Zielverkaufspreis
+ Kundenrabatt (%)
= Listenverkaufspreis (netto)
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Materialverbrauchsmengenermittlung
-
Retrograde Methode: hergestellte Stückzahl x Sollverbrauchsmenge pro
Stück
-
Skontrationsmethode: Summe der Abgänge laut
Materialentnahmescheinen
-
Inventurmethode: Anfangsbestand +
Zugang - Endbestand
-
Behelfsmethode: Summe der Zugänge
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Materialkostenermittlung
-
permanent: jeder Zu- und Abgang wird in chronologischer Reihenfolge
berücksichtigt
-
periodisch: Bewertung erfolgt lediglich zum Periodenende (z.B.
Geschäftsjahr, Quartal, Monat)
-
gewogener Durchschnitt: Verbrauchsmengen werden mit einem
periodischen Durchschnittspreis aus Anfangsbestand und allen
Zugängen ermittelt (z.B. Gastank)
-
gleitender Durchschnitt: Verbrauchsmengen werden mit einem Durch-
schnittspreis für die im
Lager vorhandene Menge bewertet; dieser Durch-
schnitt wird permanent, d.h. unter Einbezug der Zugänge angepasst
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Der Kostenstellenplan
Die Kostenstellen eines Unternehmens können in einem Kostenstellenplan
festgehalten werden. In der Regel bekommt jede Kostenstelle eine Kosten-
stellennummer, die dann z.B. auf Rechnungen, die die Kostenstelle bzw.
Abteilung betreffen, verzeichnet wird.
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Bestandsgrößen und Stromgrößen (=Strömungsgrößen bzw. Flussgrößen)
Unterschied Bestandsgrößen und Stromgrößen:
-
Stromgrößen: Diese sind auf einen Zeitraum bezogen, z.B. die
Umsätze einer Woche
-
Bestandsgrößen: Diese sind auf einen Zeitpunkt bezogen, z.B.
das Vermögen am Bilanzstichtag
Die Stromgrößen verändern die Bestandsgrößen: z.B. Verkäufe mindern
den Lagerbestand
Folgende Strömungsgrößen können unterschieden werden:
- Auszahlung: Abgang liquider Mittel in Form von Bargeld
oder Sichtguthaben
- Einzahlung: Zugang liquider Mittel in Form von Bargeld
oder Sichtguthaben
- Ausgabe: Wert aller zugegangenen Güter und Dienstleistungen
(Liquide Mittel + Forderungen + Verbindlichkeiten)
- Einnahme: Wert aller abgegangenen Güter und Dienstleistungen
(Liquide Mittel + Forderungen - Verbindlichkeiten)
- Aufwand: Wert aller verbrauchten Güter und Dienstleistungen
- Ertrag: Wert aller erbrachten Leistungen
- Kosten: Wert aller verbrauchten Güter und Dienstleistungen
zur betrieblichen Leistungserstellung
- Leistung: Wert aller erbrachten Leistungen im Rahmen der
eigentlichen betrieblichen Tätigkeit
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Vollkostenrechnung -Teilkostenrechnung
Vollkostenrechnung
Baut auf der begrifflichen Grundlage der Einzelkosten und derGemeinkosten
auf. Alle Kosten einer Periode werden den Kostenträgern zugerechnet.
Teilkostenrechnung
Baut auf der begrifflichen Grundlage der fixen und der variablen Kosten auf.
Es wird nur ein Teil der Kosten, die variablen Kosten, den Kostenträgern
zugerechnet.
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Betriebsabrechnungsbogen (BAB)
Ein wichtiges Instrument der Vollkostenrechnung ist der
Betriebsabrechnungsbogen (BAB)
Der Betriebsabrechnungsbogen dient der internen Kostenverrechnung durch
einer Rechnung/Berechnung in Tabellenform. Mit seiner Hilfe werden die
Gemeinkosten indirekt auf einzelne Kostenstellen verteilt. Durch den BAB
werden auch die Zuschlagssätze für die Selbstkostenkalkulation rechnerisch
ermittelt. Dies ermöglicht die Kosten und Kostenarten allgemein oder für die
jeweiligen Kostenstelle zu analysieren und zu steuern. Der BAB wird häufig
monatlich erstellt, sodass dadurch auch zeitnahe Kostenvergleiche
durchgeführt werden können.
Einstufiger Betriebsabrechnungsbogen - Mehrstufiger
Betriebsabrechnungsbogen
Hat ein BAB nur Hauptkostenstellen, so wird er als einstufiger BAB bezeichnet.
Sind auch allgemeine Kostenstellen und Hilfskostenstellen aufgeführt, so ist
es ein mehrstufiger BAB (innerbetriebliche Leistungsverrechnung).
Der Betriebsabrechnungsbogen dient somit vor allem dazu,
Umlage der Gemeinkosten auf die Kostenstellen
Einzelkosten (Fertigungsmaterial, Fertigungslöhne) können einem Kosten-
träger (Produkt) direkt zugerechnet werden. Da sich die Gemeinkosten
dagegen den Kostenträgern nicht direkt zurechnen lassen, müssen diese
mithilfe von Verteilungsschlüsseln auf die Kostenstellen umgelegt (verteilt)
werden, die diese Kosten verursachen bzw. begründen.
Die Verteilungsschlüssel werden häufig mittels Mitarbeiterzahlen, Material-
entnahmescheinen, Raumflächen oder ähnlichen Bezugsgrößen gebildet
wie beispielsweise:
-
die Verteilung der Stromkosten nach kWh durch Zwischenzähler
-
die Verteilung der Haftpflichtversicherung nach Köpfen
-
die Verteilung der Mietkosten nach m²
Beispiel Betriebsabrechnungsbogen:

Bildung von Zuschlagssätzen
Nachdem alle Gemeinkosten auf die Kostenstellen umgelegt sind und eventell
vorhandene Nebenkostenstellen aufdie Hauptkostenstellen abgechlossen
haben werden Summen der Gemeinkosten der Hauptkostenstellen gebildet.
Danach werden dann die Zuschlagssätze für die Summen der Gemeinkosten
gebildet. Hierzu werden bei den Haupt-kostenstellen Material und Fertigung
die jeweiligen Gemeinkosten zu ihren Einzelkosten (FM/FL) ins Verhältnis
gesetzt. Bei den Hauptkostenstellen Verwaltung und Vertrieb werden
hingegen die jeweiligen Gemeinkosten ins Verhältnis zu den Herstellkosten
(des Umsatzes) gesetzt. So können die Zuschlagssätze für die (Selbstkosten-)
Kalkulation eines Produktes wie folgt gebildet werden:
Materialgemeinkostenzuschlag (%) =
Materialgemeinkosten x 100 : Materialeinzelkosten (FM)
Fertigungsgemeinkostenzuschlag (%) =
Fertigungsgemeinkosten x 100 : Fertigungungseinzelkosten (FL)
Verwaltungsgemeinkostenzuschlag (%)
= Verwaltungsgemeinkosten x 100 : Herstellkosten (HKU bzw. HKE)
Vertriebsgemeinkostenzuschlag (%) =
Vertriebsgemeinkosten x 100 : Herstellkosten (HKU bzw. HKE)
Berechnung der Herstellkosten (HKE/HKU)
Die Herstellkosten der Erzeugung (HKE) errechnen sich aus der Summe von
Materialkosten und Fertigungskosten. Die Herstellkosten des Umsatzes (HKU)
errechnen sich aus der Summe von Materialkosten und Fertigungskosten
zuzüglich Mehrbestand und/oder abzüglich Minderbestand von FE bzw. UFE. Ist
kein Minder- oder Mehrbestand vorhanden, dann entsprechen die HKE den HKU.
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Die Kostenträgerrechnung
Die Kostenträgerrechnung schließt direkt an die Kostenstellenrechnung an.
Ziel ist es herauszufinden, wofür (also für welche Produkte) die Kosten angefallen
sind und wie hoch diese jeweils sind. Man unterscheidet bei der Kostenträger-
rechnung zwei verschiedene Verfahren nämlich die:
Kostenträgerstückrechnung und die Kostenträgerzeitrechnung.
Definition Kostenträgerstückrechnung
Mittels der auch als Kalkulation bezeichneten Kostenträgerstückrechnung
werden die Herstellkosten sowie die Selbstkosten eines Produktes - i.d.R. je
Mengeneinheit (Stückkosten) - ermittelt. Diese Berechnung wird z.B. mittels
des Kalkulationsschemas durchgeführt. Mit der Kostenträgerstückrechnung
lässt sich somit die Angebotskalkulation als Vorkalkulation oder Nach-
kalkulation durchführen.
Kostenträgerzeitrechnung Definition
Die auch als kurzfristige Erfolgsrechnung oder Betriebsergebnisrech-
nung bezeichnete Kostenträgerzeitrechnung ermittelt das Betriebsergebnis
einer Abrechnungsperiode (z.B. eines Monats oder eines Jahres), indem sie
den erbrachten Leistungen die Kosten abzieht. Führt man diese Berechnung
bzw. Analyse für die unterschiedlichen Kostenträger (Produkte) durch, wird
ersichtlich, welche Produkte zum Unternehmenserfolg beitragen bzw. welche
Produkte Verluste erwirtschaften.
Die Kostenträgerzeitrechnung kann als Umsatzkostenverfahren oder als
Gesamtkostenverfahren durchgeführt werden. Das ermittelte Betriebs-
ergebnis ist nach beiden Ermittlungsmethoden gleich.
Kostenträgerstückrechnung
Dier Kostenträgerstückrechnung (Kalkulation) dient dazu, die
Stückkosten
eines Produktes (bzw. pro Mengeneinheit) zu berechnen.
Zur Ermittlung der Selbstkosten wird ein Kalkulationsschema angewendet.
Die Kalkulation kann zu unterschiedlichen Zeitpunkten im Produktions-
prozess stattfinden.
Schema: der Kostenträgerstückrechnung
in
€ pro Stück / ME
Materialeinzelkosten
+ Materialgemeinkosten
= Materialkosten
Fertigungseinzelkosten
+ Fertigungsgemeinkosten
+ Sondereinzelkosten der Fertigung
= Fertigungskosten
+ Herstellkosten der Erzeugung
+ Minderbestand
- Mehrbestand
= Herstellkosten des Umsatzes
+ Verwaltungsgemeinkosten
+ Vertriebsgemeinkosten
+ Sondereinzelkosten des Vertriebs
= Selbstkosten
Kostenträgerstückrechnung (Zuschlagskalkulation)
Definition Kostenträgerstückrechnung:
Mit der Kostenträgerstückrechnung ermittelt man die Selbstkosten für eine
Kostenträgereinheit (Stück/Mengeneinheit).
Aufgaben Kostenträgerstückrechnung :
- Berechnung von Angebotspreisen (Vorkalkulation)
- Kontrolle der Kosten nach Herstellung (Nachkalkulation)
- Entscheidung ob Aufträge zu den angebotenen Marktpreisen
angenommen werden können
Beispiel Kostenträgerstückrechnung (Zuschlagskalkulation):

Kostenträgerzeitrechnung
Schema Kostenträgerzeitrechnung:
in
€ pro Periode
Fertigungsmaterial
+ Materialgemeinkosten
= Materialkosten
Fertigungslöhne
+ Fertigungsgemeinkosten
+ Sondereinzelkosten der Fertigung
= Fertigungskosten
= Herstellkosten der Erzeugung
+ Minderbestand (FE/UFE)
- Mehrbestand (FE/UFE)
= Herstellkosten des Umsatzes
+ Verwaltungsgemeinkosten
+ Vertriebsgemeinkosten
+ Sondereinzelkosten des Vertriebs
= Selbstkosten des Umsatzes
Nettoverkaufserlös
- Selbstkosten des Umsatzes
= Betriebsergebnis der Periode
Anhand der Kostenträgerzeitrechnung lässt sich die Wirtschaftlichkeit eines
Unternehmens (für eine Periode) darstellen.Es werden die Kosten der
einzelnen Unternehemensbereiche aufgezeigt. Darüber hinaus lässt
sich durch den Vergleich der Volkalkulation (=Sollkosten) mit der Nach-
kalkulation (=Istkosten) ein Soll / Ist-Vergleich anstellen, woraus eine
Kostenüberdeckung (Sollkosten>Istkosten) bzw. Kostenunterdeckung
(Sollkosten<Istkosten) errechnet werden kann.
Kostenträgerzeitrechnung
Dieses Verfahren dient dazu, die Gesamtkosten eines Kostenträgers
innerhalb einer bestimmten Periode
zu ermitteln. Im zweiten Schritt
werden diese Kosten dann den Erlösen für den entsprechenden Zeitraum
gegenübergestellt, um den kurzfristigen Betriebserfolg zu berechnen.
Daher spricht man auch von „kurzfristiger Ergebnisrechnung“ (KER) oder
Betriebsergebnisrechnung. Hierbei unterscheidet man wiederum zwischen
zwei verschiedenen Verfahren:
-
Gesamtkostenverfahren: Die
Gesamtkosten werden nach Kostenarten gegliedert und mit dem
Gesamtumsatz verrechnet. Das Gesamtkostenverfahren ist jedoch
wenig aussagekräftig für die Wirtschaftlichkeit einzelner Produkte.
Deshalb ist die Anwendung nur in Ein-Produkt-Unternehmen sinnvoll.
-
Umsatzkostenverfahren: Die
Gesamtkosten (Selbstkosten) werden nach Kostenträgern gegliedert
und mit dem jeweiligen Umsatz des einzelnen Kostenträgers gegenge-
rechnet. Da
sich hiermit das Betriebsergebnis nach Produkten differen-
zieren lässt, sind eindeutige Rückschlüsse auf die Wirtschaftlichkeit der
Kostenträger möglich.
Das Kalkulationschema: der Kostenträgerzeitrechnung
Beispiel Kostenträgerzeitrechnung

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Die Teilkostenrechnung
Die Teilkostenrechnung ist ein Rechnungsverfahren, das zunächst nur einen
Teil der anfallenden Kosten - häufig zuerst die variablen Kosten - in die Kosten-
rechnung
mit einbezieht. Bei diesem Kostenrechnungssystem werden die Kosten
in fixe und variable Kosten aufgeteilt. Eine weit verbreitete Teilkostenrechnungs-
form ist die Deckungsbeitragsrechnung.
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Fixe und variable Kosten
Fixe Kosten
Fixe Kosten sind diejenigen Kosten die, unabhängig von der Ausbringungs-
menge, also der Produktion, eines Unternehmens anfallen und über einen
bestimmten Zeitraum konstant bleiben. Fixe Kosten fallen immer, also auch bei
Betriebsstilllstand an.
Beispiele für fixe Kosten: Kosten für Gehälter, Abschreibungen, Mieten,
Leasing, Zinsen, Versicherungen und Wartungskosten.
Variable Kosten (Direct Costs)
Variable Kosten sind veränderliche Kosten, die in engem Zusammenhang mit
der Produktionsmenge oder den erbrachten Dienstleistungen eines Unter-
nehmens stehen. In Abhängigkeit der Zahl der produzierten Güter oder
geleisteten Dienste steigen oder fallen die variablen Gesamtkosten, die
auch als veränderliche oder mengenabhängige Kosten bezeichnet
werden. Variable Kosten entstehen normaler Weise nur, wenn tatsächlich
etwas hergestellt oder eine Dienste geleistet werden.
Beispiele für variable Kosten: Fertigungsmaterial (Aufwand für Roh-,
Hilfs- und Betriebsstoffe) und Fertigungslöhne.
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Deckungsbeitrag und Deckungsbeitragsrechnung
Der Deckungsbeitrag ist der Betrag, der einem Unternehmen zur Deckung
der Fixkosten zur Verfügung steht. Er bildet sich aus der Differenz von
Umsatz und variablen Kosten.Man unterscheidet zwischen dem Gesamt-
deckungsbeitrag und den Stückdeckungsbeitrag.
Der Grundsatz in der KLR ist, dass die variablen Kosten immer zumindest
gedeckt sein müssen, da auf die Deckung der fixen Kosten (für ein Produkt)
in Ausnahmefällen kurzfristig verzichtet werden kann.
Die kurzfristige Preisuntergrenze für ein Produkt ist der Bertrag, bei dem
der Deckungsbeitrag gleich 0,00 € ist.
Zieht man vom Deckungsbeitrag in einem 2. Schritt auch noch die fixen Kosten
ab ergibt sich das Betriebsergebnis (BE).
Oberster Grundsatz der KLR ist, dass das Betriebsergebnis immer zumindest
gedeckt sein muss.
Für die einzelnen Produkte ist die Deckung aller Kosten (fixe und variable)
die langfristige Preisuntergrenze (BE=0,00 €).
Übersteigen die Verkaufserlöse alle Kosten wird Gewinn erzielt.
Unterschreiten die Verkaufserlöse alle Kosten wird Verlust gemacht.
Die Deckungsbeitragsrechnung (DBR)
Den Deckungsbeitrag wird anhand der so genannten Deckungsbeitrags-
rechnung ermittelt. Die DBR ist in der Grundform eine Teilkostenrechnung,
da hierbei nur die variablen Kosten einbezogen werden.
Umsatz (Verkaufserlös) - variable Kosten = Deckungsbeitrag
Der Deckungsbeitrag ergibt sich also aus dem Abzug der variablen
Kosten vom Umsatz (Verkaufspreis).
Umsatz: Der Umsatz
setzt sich aus der Summe der erzielten Umsatzerlöse
eines Unternehmens zusammen.
Gesamtumsatz = Verkaufsmenge(n) x Verkaufspreis(e).
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Aufgaben und Analyse der DBR
Für kurzfristige Entscheidungen ist die Deckungsbeitragsrechnung gut
geeignet, weil sie zur Optimierung des Gesamtergebnisses herangezogen
werden kann.
Die Deckungsbeitragsrechnung bietet eine sinnvolle Entscheidungshilfe
bei vielen praktischen Problemen.
- Preisbeurteilung (kurzfristige Preisuntergrenze und
Mindestdeckungsbeitrag)
- Programmoptimierung (gewinnmaximales Produktionsprogramm)
- Verfahrenswahl (optimales Produktionsverfahren)
- Eigenfertigung oder Fremdbezug
Der Schwerpunkt der Deckungsbeitragsrechnung liegt im Bereich der
Kostenträgerrechnung.
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Gewinnschwellenanalyse (=Break-Even-Analyse)
Die Gewinnschwelle (Break-even-Point) ist der Punkt, an dem Erlös und
Kosten gleich hoch sind. An diesem Punkt ist der Deckungsbeitrag aller
abgesetzten Produkte identisch mit den Fixkosten. Die Gewinnschwelle kann
für ein Produkt oder mehrere Produkte berech net werden. Bei BEP-
Berechnungen für mehrere Produkte werden i.d.R. zuvor die produktfixen
Kosten (durch einen mehrstufigen BAB) errechnet.
Das Betriebsergebnis beträgt bei der Gewinnschwelle für das zugrunde-
liegende Produkt genau 0,00 €, sodass bei dieser Produktions-/Absatzmenge
weder Gewinn noch Verlust entsteht.
- Wird die Gewinnschwelle überschritten, macht man Gewinn.
- Wird die Gewinnschwelle unterschritten, macht man Verlust.
Die Break-Even-Analyse
Hierbei wird untersucht, ab welcher Produktions-/Absatzmenge (verkaufte
Stückzahl) das Unternehmen die Gewinnschwelle ("Break-Even-Point")
erreicht. Die Break-Even-Analyse baut dabei auf der Unterscheidung
zwischen Fixkosten und variablen Kosten bzw. auf dem Deckungsbeitrag
auf. Mit der Break-Even-Analyselässt sich neben der Produktions-/
Absatzmenge auch der Break-Even-Umsatz berechnen sowie ein geplanter
Gewinn berücksichtigen.
Berechnung des Break-Evan-Point (der Gewinnschwelle)
Gewinnschwelle = Fixkosten : Stückdeckungsbeitrag.
Beispiel:
Das Erzeugnis A mit einem Verkaufspreis 10,00 €/Stück) verursacht fixe
Kosten von 40.000,00 €/Monat und variable Kosten von 2,00 €/Stück.
Wieviel Stück des Erzeugnises A müssen hergestellt/verkauft werden,
damit diesbezüglich alle Kosten gedeckt sind?
Berechnung: Gewinnschwelle = Fixkosten : Stückdeckungsbeitrag
= 40.000,00 € : (10,00 € - 2,00 €) = 40.000,00 € : 8,00 € = 5000.
Antwort: Es müssen mindestens 5000 Stück produziert werden,
um die Gewinnschwelle von Produkt A zu erreichen.
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Der Cashflow
Der Cashflow oder auch Cash Flow ist eine Bilanzkennzahl, mit der der
Geldzufluss oder Geldabfluss eines Unternehmens in einer bestimmten
Abrechnungsperiode ermittelt wird. Mit Cashflow (Geldfluss) wird der im
Geschäftsjahr erzielte Zufluss bzw. Abfluss liquider Mittel aus der gewöhn-
lichen Tätigkeit des Unternehmens bezeichnet. Im Unterschied zum Gewinn
dürfen fiktive Ausgaben wie Abschreibungen und Rückstellungen - also
nicht zahlungswirksame Vorgänge - nicht im Cash Flow erscheinen.
Der Cashflow spiegelt damit die realistische Ertrags- und Finanzkraft
eines Unternehmens wieder und gibt an, wie viel Geld ein
Unternehmen in einer Periode tatsächlich erwirtschaftet hat.
Der Cashflow wird in der Regel aus der laufenden Geschäftstätigkeit
ermittelt. Zur Berechnung des Cash Flow gibt es zwei Methoden:
Cashflow nach direkter Methode
Bei der direkten Methode wird der Cashflow durch die Differenz von
Einzahlungen und Auszahlungen ermittelt.
Cash Flow = Einzahlungen - Auszahlungen
Cashflow nach indirekter Methode
Bei der indirekten Methode ergibt sich der Cashflow aus einer Bereinigung
des Jahresüberschusses (Gewinns):
Dabei werden nicht zahlungswirksame Aufwendungen und Rückstellungen
hinzugerechnet.Die indirekte Methode wird meistens bevorzugt, da alle
relevanten Daten durch die Buchhaltung in der Gewinn- und Verlustrechnung
(GuV) bzw. der Einnahmen-Überschuss Rechnung (EÜR) bereits vorliegen.
Cash Flow = Gewinn + Abschreibungen + Rückstellungen
Cashflow: Aussage und Bedeutung
Der Cashflow kann wie der Unternehmenserfolg (Gewinn / Verlust) positiv
oder negativ ausfallen.
Positiver Cashflow = Überschuss
Ist der Cashflow positiv, sind die Einnahmen höher als die Ausgaben:
Es entsteht ein Überschuss.
Mit den erwirtschafteten finanziellen Mitteln können beispielsweise
Investitionen getätigt oder Schulden zurückgezahlt werden.
Negativer Cashflow = Defizit
Bei einem negativen Cashflow wurde kein Geld erwirtschaftet, d.h.
die
Ausgaben überwiegen die Einnahmen:
Es entsteht ein Defizit. Ein negativer Cashflow weist auf einen
Liquiditätsengpass hin.
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